Boote und Bootsführer - Perfekte Unterstützung im Einsatz
Eine zusätzliche Ausbildung zum Binnen A Bootsführerschein qualifiziert unsere Bootsführer für die besonderen Aufgaben in der DLRG. Die Ausbildung enthält neben dem theoretischen Teil umfangreiche praktische Übungen. Der sichere Umgang mit den verschiedenen Bootstypen und den Besonderheiten an Bord muss zur Prüfung sicher sitzen. Zwei der Boote, die in Leeheim stationiert sind, sind Teil des Wasserrettungszuges des Kreises Groß-Gerau, der mit im Katastrophenschutz tätig ist.
Der Einsatz im Katastrophenschutz, zum Beispiel bei Hochwasser am Deich, in überschwemmten Gebieten oder der Transport von Einsatztauchern zur Einsatzstelle benötigen ein besonderes Geschick am Steuer. Brauchen die Taucher Material wie einen großen Hebesack, ist ein Gegenstand daran angeschlagen und soll dieser dann an eine andere Stelle transportiert werden, dann kommen die Bootsführer zum Einsatz. Unser Hochwasserboot "Hubert Carl" ist für solche Arbeitsaufgaben bestens geeignet. Nein, eine elegante schnelle Schönheit ist es nicht, eher ein kräftiges Arbeitstier. Mit einer maximalen Zuladung von 1000kg können eine Menge Sandsäcke zur Deichsicherung transportiert werden. Im Hochwassereinsatz kann auch eine trockene Wegstelle auf den eigenen, im Rumpf eingelassenen Rädern, überwunden werden. Die große Bugklappe des Hochwasserbootes kann zur einfachen Material- oder Taucheraufnahme geöffnet werden.
So können die Tauchkameraden nach getaner Arbeit einfach an Bord gelangen oder größere, schwere Gegenstände gelangen einfach an und von Bord.
Bei Taucheinsätzen übernehmen die Boote auch die Absicherung der Einsatzstelle und gewährleisten so die Sicherheit der tauchenden Kameraden. Die Einsatztaucher und Signalmänner werden z.B. mit dem RTB2 an die Einsatzstelle im Rhein gefahren, das Boot wird sicher verankert, Taucherflagge hissen und der Tauchtrupp kann seinen Auftrag erledigen. Auf jedem unserer Boote lässt sich das Side Imaging System befestigen und bedienen. Dieses System gewährt uns per Echolottechnik den Blick unter Wasser. Einsatzstellen können schnell und effektiv abgesucht werden und versunkene Gegenstände, z.B. Autos und auch vermisste Personen können per GPS Koordinaten punktgenau markiert werden. Dies erleichtert dem Einsatztaucher die folgende Suche und Bergung ungemein, da der Einsatzleiter über Lage und Tiefe detaillierte Informationen zur Hand hat. Die Suche mit dem Side Imaging stellt hohe Anforderungen an den Bootsführer. Genau Kurs halten und präzises Fahren sind hier unbedingte Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz.
Kontrollfahrten während des Tages und am Abend, aber auch mal erschöpfte Schwimmer von den Badeinseln abzuholen sind typische Aufgaben der Bootsbesatzung. Am Steg vor der DLRG Station liegt immer ein Boot schnell einsatzbereit, falls Bootsführer, Bootsgast und Rettungsschwimmer einem in Not geratenen Badegast zu Hilfe eilen müssen. Detailliertes Wissen rund um das Boot, die Besonderheiten auf der Bundeswasserstraße Rhein und die Freude am Bootfahren, all dies macht die Bootsführer zu einer wichtigen Komponente im Einsatz und bei Übungen, damit der Wasserrettungszug perfekt im Einsatz funktioniert. Alle Boote sind mit Funkgeräten ausgestattet. So ist eine schnelle Koordination und Kommunikation mit der Einsatzleitung möglich.